1889 hat die II. Internationale – die internationale Vereinigung der sozialistischen Arbeiterbewegung – den 1.Mai als internationalen Kampftag der Arbeiter aller Länder ausgerufen. Seitdem ist er ein wichtiges Datum für die Arbeitenden. Ob Feiertag oder nicht, ob mit behördlicher Genehmigung oder ohne, er war immer eine Gelegenheit für die Arbeitenden, ihre Klasseninteressen zum Ausdruck zu bringen – und eine Gelegenheit aufzuzeigen, dass die Arbeitenden weltweit die gleichen Interessen haben, dass sie eine weltweite Arbeiterklasse sind.
Auf der ganzen Welt verteidigt die kapitalistische Klasse ihre Privilegien und geht zum Angriff über. Überall versucht sie schon seit längerem, der arbeitenden Bevölkerung dafür schlechtere und unsichere Lebens- und Arbeitsbedingungen aufzuzwingen. Überall dort, wo es ihn überhaupt gibt, werden die Teile des Öffentlichen Dienstes, die der Bevölkerung nutzen, Opfer ihrer Profitgier Der Zusammenbruch vieler Gesundheitssysteme angesichts der derzeitigen Pandemie ist eine Folge davon!
Die weltweite Gesundheitskrise ist eng mit der derzeitigen Wirtschaftskrise verbunden, in der die herrschende kapitalistische Klasse und ihre politischen Handlanger bereits in die Offensive gehen, um ihre Profite und ihr ganzes kaputtes und tödliches System zu retten.
Und auch wenn der Gesundheitsschutz keine Demonstrationszüge und größeren Kundgebungen zulässt, ist der 1.Mai eine Gelegenheit, auf unterschiedlichsten Wegen dieser Offensive eine andere Perspektive entgegenzusetzen. Eine Gelegenheit aufzuzeigen, dass Arbeitende und Unternehmer in der Krise nicht „im gleichen Boot sitzen“. Dass die Arbeitenden in ihr ihre Haut, ihre Interessen gegen die reiche, skrupellose und parasitäre kapitalistische Klasse verteidigen müssen. Und vor allem, dass die so zahlreiche, einfallsreiche, großzügige Arbeiterklasse mit ihrer immensen kollektive Kraft die Alternative zu der desaströsen kapitalistischen Organisationsweise der Gesellschaft in ihren Händen hält. Ihr gehört die Zukunft!