Anschläge auf Soldaten, Demonstrationen gegen die Besatzungstruppen… Es wird immer deutlicher, dass für die afghanische Bevölkerung die ausländischen Soldaten keine „Befreiungstruppen“sind, sondern feindliche Unterdrü-cker.Kein Wunder. Seit amerikanische,englische, deutsche Truppen 2002Afghanistan bombardierten undbesetzten, vergeht keine Wocheohne neue Kriegshandlungen und„Kollateralschäden“, wie sie getötete Zivilisten zynisch nennen.
Die von deutschen Soldaten getö-tete Frau mit ihren zwei Kindern istnur die Spitze des Eisberges. ImJuli bombardierten die Besatzungstruppen eine Hochzeit,bei der 47 Menschen, darunter 39 Frauen und Kinder starben. Und erst am 22. Auguststarben 90 Zivilisten „irrtümlich“ bei einem Bombenangriff der Amerikaner.
Diese „Kollateralschäden“ sinddie zwangsläufige Folge der militä-rischen Operationen der Besatzungstruppen. Denn für sie ist dabei jeder Einwohner ein potentiellerFeind, jedes Dorf ein möglichesVersteck für Terroristen.
Und je länger die Besatzung dauert, desto mehr wird dies zur Wahrheit, denn desto größer wird dieZahl derer, die durch den Krieg indie Arme der Taliban getriebenwerden. Und desto größer wird dieGefahr, dass die afghanische Bevölkerung, wenn sie endlich dieausländischen Besatzer los wird,wieder unter die nächste Diktaturder erstarkten Taliban gerät.