Eine Lüge nach der anderen kommt ans Licht: Erst behauptete die Regierung, es habe keine Opfer unter der Zivilbevölkerung gegeben, als die Bundeswehr am 4. September in Afghanistan ohne Vorwarnung zwei Tanklaster bombardierte.
Dann mussten ein Generalinspekteur, ein Staatssekretär und Minister Jung zurücktreten, weil heraus kam, dass über 140 Menschen, darunter viele Zivilisten, unter den deutschen Bomben sterben mussten.
Dennoch behauptete der neue Verteidigungsminister zu Guttenberg, die Bombardierung sei „angemessen“ gewesen, weil die Bundeswehr sich gegen eine mögliche Bedrohung habe verteidigen müssen.
Und nun stellt sich heraus, dass es gar keine Bedrohung, keine Verteidigungslage gab, sondern das Ganze ein gezielter und länger geplanter Angriff war. Die getöteten Kinder und Familien waren „Kollateralschäden“, die man dabei in Kauf nimmt.
Ein Krieg gegen die Wahrheit
Kaum einen wundert es noch: Denn von der ersten Sekunde an war dieser abscheuliche Krieg genau auf solchen Lügen begründet.
Nichts als eine Lüge war das Gerede von Menschenrechten und Frauenbefreiung, mit dem man die Besatzung Afghanistans gerechtfertigt hatte.
Nichts als eine Lüge das Geschwätz von der Bundeswehr als Entwicklungshelfer und Brunnenbohrer. Und ein Hohn gegenüber einer Zivilbevölkerung, die von Anfang an das Opfer dieses Angriffskrieges war und die immer weiter im blutigen Chaos versinkt.
Eine ebenso höhnische wie dreiste Lüge ist es auch, wenn Obama bei der Verleihung des Friedensnobelpreises behauptete, er werde nun in Afghanistan „Frieden schaffen“, indem er… 30.000 weitere Soldaten nach Afghanistan schickt.
Und schon heißt es, auch Deutschland werde nächstes Jahr 2000 weitere Soldaten entsenden. Dabei werden auch diese Truppen nur dazu beitragen, den Krieg, den Hass und das Elend in Afghanistan zu verstärken.
Abzug der Truppen, nicht nur der Minister!
Die Mehrheit der einfachen Bevölkerung der kriegführenden Staaten ist längst gegen diesen Krieg. Laut ARD-Umfragen fordern 69% der Bevölkerung in Deutschland den schnellen Abzug aller Truppen aus Afghanistan. Das ist die einzige „angemessene“ Tat, die die Bundeswehr begehen kann.