Seit über einem Monat führen die Bergleute in der spanischen Region Asturien einen entschlossenen Kampf um ihre Arbeitsplätze. Sie streiken, halten die Bergwerke besetzt, organisieren Straßen- und Schienenblockaden und Demonstrationen in den Städten.
Sie weigern sich, das Opfer der Krisenpolitik zu werden, die die Banken rettet und die Arbeiter in die Arbeitslosigkeit stürzt. Bis zu 100 Milliarden bringen Spanien und die EU gerade wieder auf, um die spanischen Banken zu retten, die sich verspekuliert haben… aber gleichzeitig haben sie als „Sparmaßnahme“ die 0,3 Milliarden Subventionen für den Kohlebergbau gestrichen. Das Geld, das den Bergleuten bis zur endgültigen Schließung der Zechen im Jahr 2018 ihren Arbeitsplatz sichern sollte, ist nun nicht mehr da: Tausenden Bergleuten und zehntausenden Arbeitern der Zulieferer droht von heute auf morgen die Arbeitslosigkeit – und das jetzt in der Krise, wo schon ein Viertel aller Arbeitenden keine Arbeit mehr findet!
Nicht zuletzt deshalb haben viele Arbeitende der unterschiedlichsten Branchen das Gefühl, dass der Kampf der Bergleute auch sie betrifft. Der zweiwöchige Marsch der Bergleute nach Madrid, der am 11. Juli ankommt, hat an vielen Orten Solidaritätsbewegungen ausgelöst. In Asturien selber gab es am 18. Juni einen eintägigen Solidaritätsstreik, 50.000 Menschen demonstrierten mit den Bergleuten. Und wenn die Polizei versucht, mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Protestaktionen und Blockaden der Bergleute vorzugehen, erhalten die entschlossenen Bergleute fast immer Unterstützung von Jugendlichen, anderen Arbeitern und den Gewerkschaften.
Die Bergleute in Asturien haben eine lange Tradition von Kämpfen. Ihre großen Kämpfe von 1934 und 1962, die sich gegen die Faschisten und deren Diktator Franco und gegen die unerträgliche Ausbeutung richteten, haben das ganze Land geprägt, ebenso der Kampf 1987 um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Für viele sind sie ein Symbol dafür, dass die Arbeitenden (nur) etwas erreichen können, wenn sie kämpfen und zusammenhalten.