Schon wieder sind am 1. Dezember sieben Arbeiter bei einem Feuer in einer Textilfabrik verbrannt. Sie müssen in der Fabrik nicht nur arbeiten, sondern auch schlafen, und wurden nachts vom Feuer überrascht.
Diesmal geschah es nicht in Bangladesch oder in China. Nein, es passierte mitten in Europa – in Italien. Denn auch dort gibt es in der Toskana eine Stadt, Prato, in der zehntausende chinesische Arbeiter unter sklavenähnlichen Bedingungen die berühmte italienische Mode herstellen: 12 Stunden pro Tag und mehr arbeiten sie in stickiger Luft, für wenige hundert Euro im Monat. Zwischen den Nähmaschinen und Stoffballen müssen sie zusammengepfercht schlafen und sich auf Kochern ihr Essen zubereiten, umgeben von Ratten und dem Dreck der Fabrik. Bei diesen Bedingungen ist die nächste Katastrophe schon abzusehen.
Überall schaffen die Kapitalisten immer mehr Inseln grenzenloser Ausbeutung, auch hier, in den reichen Ländern. In Bangladesch haben diese Arbeitsbedingungen und -katastrophen letztlich zehntausende Arbeitende dazu gebracht, sich seit Monaten gegen diese Sklaverei aufzulehnen. Und so werden die Kapitalisten mit ihren Sklavenmethoden überall dafür sorgen, dass die Arbeitenden irgendwann aufstehen und sich nicht länger als Sklaven behandeln lassen.