DB: Die Sicherheit ist auf dem Abstellgleis

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Zwei Bauarbeiter und ein Lokführer sind in Hessen ums Leben gekommen, als in der Nacht zum 13. April ein Regionalzug auf einen Bagger prallte. Noch scheint unklar, ob der Bagger auf dem falschen Gleis stand, weil man den Arbeitern ein falsches Gleis genannt hatte oder ob sie es in der Nacht verwechselt haben.

Sicher, solche menschlichen Fehler können passieren – doch die Bedingungen bei der Bahn tragen maßgeblich dazu bei, solche Fehler zu provozieren.

Denn mit drastischen Sparprogrammen hat die DB das Bahnpersonal seit 20 Jahren zusammengeschrumpft. Die Abteilungen, die solche Arbeiten organisieren und koordinieren, arbeiten so ständig in Stress und Hektik.
Und die Arbeiter auf den Gleisen machen häufiger Doppelschichten und arbeiten gerade nachts oft übermüdet. Nicht selten werden hier außerdem Subfirmen eingesetzt, deren Arbeiter weder die Anlagen noch deren gefährliche Stellen kennen.

All dies schafft zusätzliche und teilweise lebensgefährliche Risiken, die die Bahn aus Kostengründen einfach in Kauf nimmt. Genau wie die Sicherheitsrisiken für Beschäftigte und Passagiere, die durch die Personaleinsparungen bei der Wartung und Reparatur der Züge entstehen – und die in den letzten Jahren schon mehr als einen tödlichen Unfall verursacht haben.

All dies sind die Folgen eines einstigen Öffentlichen Dienstes, den man immer weiter zu einem Wirtschaftskonzern umgestaltet, in dem Entscheidungen nur noch nach Profit getroffen werden.
Das Ergebnis dieser Politik sind 2,3 Milliarden Euro Betriebsgewinn für die Deutsche Bahn allein im letzten Jahr… und bittere Verluste für die Beschäftigten und Passagiere.