Die Angriffe von ThyssenKrupp – über die Grenzen hinweg

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60 Arbeiter der ThyssenKrupp-Tochter Berco sind am 27. Juni den weiten Weg von Italien nach Essen gefahren, um stellvertretend für ihre Kollegen gegen ihre Entlassung zu protestieren. 611 der 2000 Arbeitenden sollen wegen der „Umstrukturierungen“ im Konzern entlassen werden – als Dank dafür, dass sie zum Teil seit 30 Jahren für Thyssen-Krupp in der Fabrik ihre Knochen hinhalten.
Erst wenige Tage vorher hatten vor dem Hauptsitz 300 Beschäftigte der Tochterfirma ThyssenKrupp Business Service (TKBS) demonstriert, in denen alle Finanz- und IT-Aktivitäten des Konzerns gebündelt sind.
Auch hier sollen in Essen 300 der 1100 Kollegen wegen derselben „Umstrukturierungen“ entlassen werden – das heißt wegen derselben Pläne von ThyssenKrupp, sich auf dem Rücken der Arbeitenden das Geld wieder reinzuholen, das Vorstände und Manager durch Fehlentscheidungen verpulvert haben.
Mit den Angriffen quer durch alle Länder und Bereiche, in Italien, Deutschland wie Brasilien, in den Stahlwerken, Presswerken wie den Büros der Immobilien-, Finanz- und Computer-Dienstleister trägt ThyssenKrupp letztlich ungewollt selber dazu bei, das Bewusstsein zu schaffen, dass alle Arbeitenden gemeinsame Probleme, gemeinsame Interessen und einen gemeinsamen Kampf gegen einem gemeinsamen Gegner zu führen haben.