Ganze 6 Milliarden Euro will die Regierung in den nächsten zwei Jahren bei den Krankenkassen kürzen. Ihre Begründung: Die Krankenkassen bräuchten dieses Geld nicht, weil sie Milliarden an Überschüssen haben.
Aber wieso haben die Kassen überhaupt solche Überschüsse, wo doch durch die niedrigen Löhne und die vielen Minijobs und Mini-Renten eigentlich viel Geld in den Krankenkassen fehlt? Und wo doch die Pharmakonzerne und medizinischen Gerätehersteller sich mit ihren völlig überhöhten Preisen jedes Jahr dreist in den Kassen bedienen?
Sie haben nur deshalb Überschüsse, weil sie seit Jahren radikal kürzen: Weil sie uns immer weniger Behandlungen und Medikamente bezahlen, Therapien nicht bewilligen und Zuzahlungen erhöhen, weil sie auch den Krankenhäusern immer weniger erstatten. Die Überschüsse der Krankenkassen zeugen also nicht von der guten Lage im Gesundheitswesen, sondern im Gegenteil von den massiven Verschlechterungen auf dem Rücken der Versicherten und der Beschäftigten. Und dagegen brauchen wir nicht noch 6 Milliarden weniger, sondern im Gegenteil deutlich mehr Geld – für eine Gesundheitsversorgung, die des 21. Jahrhunderts würdig ist.