Evonik: Übernahme… vom Arbeitsamt

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Kurz vor ihrer Abschlussprüfung haben Hunderte Azubis bei Evonik erfahren, dass quasi niemand von ihnen übernommen wird. Dabei gab es bei Beginn ihrer Ausbildung eigentlich eine Übernahme-Garantie. Doch wie alle vermeintlichen Garantien der Bosse war auch diese weniger wert als das Papier, auf dem sie stand.

Gerade jetzt, wo überall entlassen wird, bedeutet die fehlende Übernahme für viele, dass sie nicht einmal in ihrem gerade erlernten Beruf werden arbeiten können. Doch der Evonik-Konzern behauptet, er habe zu große finanzielle Sorgen. Da könne er auf diese „kleinen“ Sorgen der Azubis keine Rücksicht nehmen.

Worin diese finanziellen Sorgen der Evonik-Bosse bestehen? Darin, dass die Konzern-Bosse in diesem Jahr nur 1,9 Milliarden Euro Gewinn haben… statt der 2,0 Milliarden im letzten Jahr.

Evonik ist kein Einzelfall. In vielen, auch sehr großen Betrieben erfahren die Azubis gerade, dass sie nicht übernommen werden. Gleichzeitig werden Werke geschlossen und es hagelt in zahllosen Betrieben Entlassungen und Stellenabbau.

Aber gleichzeitig verabschiedet die Regierung ein Gesetz, dass uns „motivieren“ soll, noch in der Rente Vollzeit weiterzuarbeiten, am besten bis 70 und länger?

Genau das Gegenteil ist nötig: Früher in Rente gehen können, ohne Abzüge – und dafür Arbeitsplätze für alle anderen!