Von der CDU-FDP-Regierung hatte man nichts anderes erwartet. Doch da ist die SPD schon in der Opposition, und trotzdem tritt auch sie weiter für die Rente ab 67 ein – nur etwas refor-miert, und vielleicht nicht so schnell wie bei CDU und FDP. Aber an dem Grundsatz „Wir müssen alle länger ar-beiten“, daran hält sie fest.
Dabei hat die Debatte in der SPD er-neut ans Licht gebracht, was die Ren-te mit 67 bedeutet: Sie ist ein giganti-sches und unmenschliches Renten-kürzungsprogramm. Weniger als 10% der Arbeitenden sind derzeit mit 64 Jahren noch sozialversicherungs-pflichtig beschäftigt.
Schon heute muss daher knapp die Hälfte der Rentner mit Abschlägen in Rente gehen – und das bedeutet nicht selten eine Rente, bei der nach Miete, Essen und Medikamenten kaum noch etwas übrig bleibt. Wie wird es erst bei 67 Jahren? Und bei Generationen, die Arbeitslosigkeit, unterbezahlte Jobs, Minijobs und ähnliches erlebt haben?
Die SPD sagt nun: Damit die Rente ab 67 umsetzbar ist, müssen wir es zu-nächst schaffen, mehr Ältere in Arbeit zu halten. Als wäre das besser! Wir sollen uns halb am Krückstock noch die letzten Jahre auslaugen… wäh-rend immer mehr junge Menschen keine Arbeit finden?
Nein, für alle Arbeitenden ist offen-sichtlich: Die Rente mit 67 muss weg! Wir haben in unserem Arbeitsleben genug Reichtum produziert, um Allen einen anständigen und langen Le-bensabend zu ermöglichen.
Doch die SPD ist so darum bemüht, Unternehmern und Reichen ihr „Verantwortungsbewusstsein“ zu be-weisen, dass sie selbst in der Opposition nicht einmal mehr Wahlversprechen zugunsten der Arbeiter macht. Die Mehrheit der Arbeitenden ist darüber sicher nicht mehr erstaunt: Die „Arbeiterpartei SPD“ ist schon vor langer, langer Zeit in Rente gegangen.