Immer mehr Menschen in Deutschland werden von Schuldenbergen erdrückt: Im Schnitt sind inzwischen knapp 10 Prozent aller Erwachsenen – das sind 6,9 Millionen Menschen – überschuldet. In Sachsen-Anhalt, Bremen, Berlin und dem Ruhrgebiet ertrinken Menschen am häufigsten in Schulden: Also dort, wo die Löhne niedrig sind und die Armut groß.
Und dennoch sprechen selbsternannte „Wirtschaftsexperten“ und Journalisten dreist von „Wohlstandsschulden“ und erklären, die Betroffenen seien selber schuld.
Nein, nicht die Unternehmen, die entlassen und immer schlechtere Löhne zahlen, sind schuld; nicht Hartz IV und die Armutsrenten; nicht die Energiekonzerne und Immobilien-Haie, die einem schon am Ersten des Monats das Geld aus der Tasche ziehen; nicht die Ölkonzerne, die uns völlig überhöhte Spritpreise aufzwingen; nicht die milliardenschweren Lebensmittelkonzerne, die die Preise regelmäßig anheben; nicht der Staat, der die Verbraucher-Steuern immer wieder erhöht. Nein, nach Meinung dieser „Experten“ sind ausschließlich die Arbeiter schuld, wenn ihnen nach all diesem Diebstahl an ihrem Lohn eine hohe Handyrechnung oder die Raten für das Auto den Rest geben.
Diese Leute, die solchen Blödsinn sagen und schreiben, haben dieses „Wohl-stands“-Problem nicht. Sie haben ein Einkommen, bei denen Handy, Auto, Ausflüge und Reisen kein Geldproblem sind, sondern eine Selbstverständlichkeit.
Und das sollte es für alle sein, angefangen bei den Arbeitern, ohne die es weder Handys, noch Autos, noch Wohnungen oder Lebensmittel geben würde!
Millionen sind (unverschuldet) verschuldet
— Nr.58