Für Aufschriften wie „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott“ wollte die Kampagne für eine nichtreligiöse Weltsicht Werbeflächen in Bussen und Bahnen nutzen. In Spanien, England oder den USA ist dies kein Problem.
Doch in Deutschland weigerten sich die Verkehrsbetriebe sämtlicher Städte, ihre Werbeflächen hierfür zu vermieten. Nur die Essener Verkehrsbetriebe (EVAG) hatten zunächst zugesagt. Nachdem sich jedoch vereinzelte EVAG-Nutzer massiv beschwerten, machten auch sie einen Rückzieher… mit der Begründung, man wolle auf diese gläubigen Fahrgäste nicht verzichten.
Dieselben Fahrgäste finden es völlig normal, dass Nicht-Gläubige – laut Ipso-Umfragen immerhin ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland – seit Jahren in Bussen und Bahnen fahren mit Werbung wie „Der Herr ist mein Hirte“ oder „Jesus liebt dich“.
Aber kein Verkehrsbetrieb hatte den Mut, dem die Stirn zu bieten. Und so gibt es Meinungsfreiheit in Deutschland nur… mit göttlichem Segen.
Nur himmlische Fahrten mit der EVAG
— Nr.10