1500 Stahlarbeiter sind am 12. Juni in die Krefelder Innenstadt gezogen, um gegen weitere drohende Entlassungen und Einsparungen zu protestieren.
Als der Stahlkonzern Outokumpu Ende letzten Jahres die Edelstahlwerke von ThyssenKrupp aufkaufte, hatte der Konzern erklärt: „Wenn die Gewerkschaft zustimmt, dass ein Teil des Betriebs (die Flüssigphase) mit 450 Arbeitsplätzen geschlossen wird, dann bauen wir dafür ein neues Forschungszentrum und investieren 244 Millionen in den übrigen Betrieb (das Kaltwalzwerk). Damit werden hier alle Arbeitsplätze und der Standort Krefeld sicherer.“
Wie immer aber sind durch Stellenabbau und Verzicht die übrigen Arbeitsplätze natürlich nicht sicherer geworden, im Gegenteil. In Wahrheit hatten sie schon die nächsten Pläne im Kopf. Und kaum 6 Monate, nachdem die Gewerkschaft den ersten Verzicht unterschrieben hat, kommen die nächsten Angriffe auf den Tisch: Jetzt ist von 120 weiteren Entlassungen, einer Verringerung der Schichten, von der Verlagerung des Rechenzentrums und einer noch schnelleren Schließung der Flüssigphase die Rede. Natürlich alles angeblich… zur Sicherung des Standortes in der ach so „schlechten Wirtschaftslage“.
Doch der Vorstand hatte es so eilig mit den nächsten Erpressungen und Lügen, dass die alten Lügen noch keiner der Kollegen vergessen hat und ihm diesmal niemand glaubt.
„Lügen haben kurze Beine“, erinnerten ihn die Arbeiter auf ihrer Kundgebung und zogen ihre Konsequenz: „An den Vorstand: Schluss mit lustig. Die Kollegen“