11.000 Arbeitende und damit fast zwei Drittel aller Beschäftigten der Stadt Essen und der städtischen Betriebe haben sich am 8. Januar in der Gruga getroffen, um gemeinsam den Stopp des Stellenabbaus und der Sparmaßnahmen zu fordern. Fast aus jedem Bereich waren Kollegen gekommen. Denn ob Kindergärtner, Busfahrer, Müllmänner, Angestellte der Bürgerämter oder der Jugendhilfe – langsam reicht es ihnen überall. Seit Jahren wird bei ihnen gespart, werden Kollegen, die in Rente gehen, nicht ersetzt und viele Azubis nicht übernommen. Befristungen und 1-Euro-Jobs sind in manchen Bereichen die Regel geworden. Und bis 2015 sollen nochmal 690 Stellen gestrichen werden.
Wieder einmal hat Oberbürgermeister Paß versucht zu erklären, dass die Sparpläne, die die Lage der Beschäftigten und der Einwohner verschlechtern, „alternativlos“ wären. Doch schnell wurde ihm deutlich gemacht, dass dieses Wort „alternativlos“ keiner mehr hören kann. Denn natürlich kennt jeder die Alternative: Holt das Geld dort, wo es ist, bei den Reichen – dann klappt’s auch mit den Arbeitsplätzen!
Allen ist klar, dass eine einzige Protestversammlung nicht den Stellenabbau und die Sparpläne beenden wird. Doch es war ein gutes Erlebnis zu sehen, dass Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen dieselben Erfahrungen machen und viele die gleiche Ansicht vertreten: dass das Sparen auf dem Rücken der Arbeitenden aufhören muss.