Große Teile der Frühschicht der Widia in Essen haben am 16. März spontan die Arbeit niedergelegt, als sie erfuhren, dass der Leiter der Ausbildungswerkstatt gekündigt werden sollte.
Seit Beginn der Krise 2008 haben die Arbeiter auf immer mehr Lohn verzichtet. Alles, um angeblich Entlassungen zu verhindern. Und dennoch wurden in dieser Zeit 146 der 700 Arbeitenden entlassen. Die 147. Kündigung war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Auch die Drohungen des Werksleiters, alle Teilnehmer dieses „illegalen Streiks“ bekämen Abmahnungen, wenn sie nicht sofort wieder an die Arbeit gingen, machten keinen Eindruck mehr.
Nachdem in den letzten zwei Jahren die betroffenen Kollegen noch am Tag der Kündigung ohne Aufsehen aus dem Betrieb verschwunden waren, war der Protest für viele auch eine Frage der Würde: Dass sie die Kündigung von Kollegen nicht länger stillschweigend hinnehmen.