Es muss für die drei Kassiererinnen einer Aldi-Filiale in Frankfurt die Hölle auf Erden gewesen sein: Weil sie einen Betriebsrat gründen wollten, wurden sie systematisch von Filial- und Regionalleitern gemobbt, bis sie den Druck nicht mehr aushielten und Aldi verlassen mussten.
Es fing an, als die drei Beschäftigten, die schon 10 Jahre bei Aldi arbeiteten, zwangsversetzt werden sollten, weil sie angeblich gestohlen hätten. Weil diese Vorwürfe aber völlig aus der Luft gegriffen waren, wollten die Kassiererinnen um ihre Ehre kämpfen.
Sie versuchten, einen Betriebsrat zu gründen und schafften es zunächst auch, 40 Kolleginnen zu einer Betriebsversammlung zusammenzutrommeln. Doch die Filialleiter und die Regionalverkaufsleiterin brachten die Abstimmung mit Einschüchterungen zum Scheitern. Stattdessen ließ die Regionalleitung bei Aldi später selber einen Betriebsrat wählen, dessen Wahl sie per Kamera überwachte und bei der dann – oh Wunder – alle „Betriebsräte“ gleichzeitig Filialleiter waren.
Die drei Arbeiterinnen, die es gewagt hatten, sich gegen die Diktatur der Firmenleitung zu wehren, wurden dann systematisch terrorisiert, mit Abmahnungen, Testeinkäufern, Verleumdungen, bis sie schließlich unter großem Druck zur Kündigung gebracht wurden. Doch sie wollen sich nicht von Aldi kleinkriegen lassen.
Und so machen sie weiter, um öffentlich von ihren Erlebnissen zu berichten – aus der alltäglichen Diktatur dieser Supermarktkette Aldi, von der ansonsten nie etwas nach außen dringt.