Schon Anfang Januar sollen die ersten 18jährigen den Fragebogen erhalten und sich entscheiden müssen, ob sie Wehrdienst bei der Bundeswehr leisten.
Es ist ein weiterer gravierender Schritt in ihren Kriegsvorbereitungen. Die Bundeswehr kauft nicht mehr nur massenhaft neue Waffen. Sie will nun auch die jungen Leute darauf vorbereiten, mit diesen Waffen in den Krieg zu ziehen.
Und weil die Regierung schon jetzt davon ausgeht, dass sie dafür nicht genug Freiwillige finden wird, will sie ab 2027 gleich alle jungen Männer zur Musterung schicken. Und dann will sie bei Bedarf unter ihnen auslosen (!), wer Wehrpflicht leisten muss.
Man fühlt sich an den Vietnamkrieg erinnert, wo im Fernsehen ausgelost wurde, wessen Söhne als nächstes in den Krieg geschickt wurden.
Die Regierung erzählt uns, es gehe einzig darum, im Falle eines Angriffs unsere Sicherheit und unser Leben schützen zu können. Doch wie könnten wir ihr das glauben? Die Regierung beweist doch schon heute bei jeder Entscheidung, dass sie sich nicht für unsere Sicherheit und unser Leben interessiert.
Sie schließt Krankenhäuser, um das Geld den Kapitalisten zu schenken. Sie will uns 13 Stunden lang und möglichst noch mit 70 arbeiten lassen, will Arbeitsschutz- und Umweltschutzgesetze abschaffen, damit die Konzerne mehr Profit machen können. Sie lässt Wohnungskonzerne verschimmelte Wohnungen vermieten, statt neue zu bauen.
Schon im Frieden setzt sie unsere Gesundheit, ja unser Leben für die Profite der Konzernbosse aufs Spiel. Warum sollte es beim Krieg anders sein?
Die Bevölkerung in der Ukraine erlebt es gerade am eigenen Leib. Mehrere reiche Unternehmer – Vertraute des Präsidenten Selenskyj – sowie die Minister von Justiz, Energie und Verteidigung wurden entlarvt, weil sie im riesigen Maßstab Gelder veruntreut haben: Geld, das unter anderem für den Schutz und die Reparatur der angegriffenen Energieversorgung und für die Ausrüstung der Soldaten vorgesehen war!
So „verteidigen“ die Machthaber die ukrainische Bevölkerung.
Auch „unseren“ Politikern und Bossen können wir nicht vertrauen, wie jeder weiß. Und in der so lebenswichtigen Frage von Krieg und Frieden dürfen wir das erst recht nicht!
Das hat die Vergangenheit oft genug gezeigt. Wie oft haben die Menschen den Reden von der „Verteidigung des Vaterlandes“ geglaubt! Nur um dann zu entdecken, dass sie für die Machtinteressen der Herrschenden missbraucht und für sie in die Hölle des Krieges geschickt worden waren.
Heute erzählen sie uns, dass einzig vom „übermächtigen“ Russland eine Kriegsgefahr ausgehen würde und sie uns davor schützen wollten. Doch allein Deutschland und Frankreich geben zusammen bereits 20 Milliarden Dollar mehr für Rüstung aus als Russland. Wenn die deutsche Regierung also trotzdem noch viel mehr Waffen und Soldaten will, dann weil auch sie in Wahrheit Kriege vorbereitet, um die Profitinteressen der deutschen Konzerne in der Welt zu verteidigen. Das meint sie, wenn sie von „Verteidigung“ spricht.
Diese Profitgier ist der wahre Kriegstreiber! Schauen wir uns doch nur an, wer derzeit Kriege anheizt – und wofür.
US-Präsident Trump zieht gerade 200.000 Soldaten und zig Kriegsschiffe vor der Küste Venezuelas zusammen und droht mit Invasion, um die dortigen üppigen Öl-Vorkommen in die Hand zu bekommen. Gleichzeitig bekämpft Trump die chinesischen Konkurrenten der US-Konzerne, durch immer neue Zoll-Kriege und Militär-„Übungen“ vor der chinesischen Küste.
Und wer liefert seit zwei Jahren immer neue Waffen an Israel für dessen Kriege im Öl-reichen Nahen Osten? Die USA… und Deutschland. Aber Putin soll der einzige Kriegstreiber sein?
In fast allen Konflikten geht es um Bodenschätze, Profit und Macht. Und eben weil dieser Konkurrenzkampf aufgrund der Wirtschaftskrise immer aggressiver wird, nehmen die Kriegsgefahren zu.
Es ist derselbe Konkurrenzkampf um Absatzmärkte und Profite, für den die USA, China und Europa immer aggressivere Zölle einführen, Maßnahmen zum Klimaschutz wieder abschaffen und massenhaft Arbeitsplätze vernichten. Es ist derselbe Konkurrenzkampf um Rohstoffe, für den sie Rebellen-Armeen im Kongo bezahlen und für den der Nahe Osten in Flammen aufgeht.
Und er ist auch der wahre Grund für die seit Jahren wachsenden Spannungen mit Russland. Es ist ein Machtkampf zwischen den USA und den EU-Staaten auf der einen Seite und Russland auf der anderen Seite, um die Bodenschätze und Einflussgebiete in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Trump hat es sogar offen zugegeben: Nicht um den Schutz der ukrainischen Bevölkerung geht es, sondern darum, wer das Lithium und die fruchtbarsten Getreide-Felder der Ukraine bekommt.
Dafür sterben heute ukrainische und russische Soldaten und Zivilisten. Und die deutsche Regierung bereitet uns darauf vor, dass auch wir künftig für die Verteidigung dieser Wirtschafts- und Machtinteressen in den Krieg ziehen.
Dafür will sie der heutigen Jugend beibringen, auf Befehl der Regierung Menschen zu töten und getötet zu werden.
Wenn wir nicht wollen, dass es so weit kommt, dann dürfen wir uns nicht vor den Karren ihrer Kriegsvorbereitungen spannen lassen. Wir müssen uns gegen alle Opfer stellen, die sie im Namen der Aufrüstung und ihres internationalen Konkurrenzkrieges von uns verlangen. Denn die sind die Vorstufe des Krieges.
Wir müssen uns gegen die verteidigen, die heute schon unsere Gesundheit und unser Leben bedrohen – und uns Gedanken darüber machen, wie wir ihnen die Macht aus den Händen nehmen können. Denn nur, wenn wir ihre Ursachen beseitigen, können wir die drohende Kriegsgefahr abwenden.
Die Arbeiterklasse hat im Gegensatz zu den Kapitalisten keinerlei Interesse am Krieg. Nur wenn sie die Macht in den Händen hält, kann es Frieden geben.
