Im Gerichtssaal kam es zu wütenden Protesten, nachdem das unfassbare Urteil verkündet wurde: Die fünf Polizisten, die den 16jährigen Mouhamed Dramé einfach so mit einer Maschinenpistole niedergeschossen hatten, wurden allesamt freigesprochen.
Der junge Flüchtling hatte im Hinterhof der Flüchtlingseinrichtung gehockt und ein Messer gegen sich selbst (!) gerichtet. Weil er selbstmordgefährdet war, riefen die Betreuer die Polizei. Doch diese versuchten nicht etwa, den Jungen zu beruhigen oder psychologische Hilfe zu holen. Nein, sie richteten sofort eine Maschinenpistole auf ihn und sprühten ihm Pfefferspray ins Gesicht. Als er daraufhin aufsprang und wegzulaufen versuchte, erschossen sie ihn mit einer Salve von 5 Kugeln.
Trotz allem hat das Gericht ernsthaft geurteilt, die Polizisten hätten sich korrekt verhalten!
Dieses Urteil ist kein Einzelfall. Wenn Polizisten im Dienst willkürlich Gewalt ausüben oder gar töten, werden sie eigentlich immer freigesprochen und bleiben im Dienst. Die Herrschenden brauchen die Polizei, um in den Arbeiter- und Armenvierteln für „Ordnung“ zu sorgen, wo all die Folgen von Armut, Krieg und Unsicherheit aufeinandertreffen – und so die Reichen vor diesen Problemen abzuschirmen. Zum Dank dafür dürfen sie mit dem Schutz der herrschenden Justiz rechnen, wenn sie mal wieder ein bisschen „über die Stränge schlagen“.