Hunderte Menschen haben bereits den Tod gefunden in der eisigen Kälte, die derzeit in Europa herrscht. Am schlimmsten trifft es die Menschen in den kälteren und ärmeren Ländern Osteuropas. Doch auch im milderen und reicheren Westen zählt man dutzende Todesopfer.
Mehr noch als die Kälte hat sie ihre Armut umgebracht. Viele waren obdachlos, erfroren auf der Straße, in Hauseingängen, U-Bahn-Schächten oder Autos. Sie waren aus ihren Wohnungen geworfen worden, nachdem sie ihre Arbeit verloren hatten oder ihr Lohn oder Rente nicht mehr für die Miete reichte. Dutzende Weitere sind in ihren Wohnungen gestorben, weil ihnen das bisschen Geld fehlte, um zu heizen oder sich angemessen zu kleiden.
Es ist ein unerträgliches, schreiendes Missverhältnis zwischen den wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten unserer heutigen Zeit, in der sogar der Rasen von Fußballstadien geheizt werden kann – und der Tatsache, dass noch immer Menschen erfrieren, weil ihnen die einfachsten Dinge, vernünftiges Essen, eine Wohnung mit Heizung und Geld für warme Kleidung vorenthalten werden.
Doch in einer Gesellschaft wie heute, in der die Bedürfnisse der einfachen Bevölkerung nebensächlich sind, werden eben selbst diese einfachsten Probleme nicht gelöst. Und so wird die angeborene soziale Kälte des Kapitalismus in jedem kalten Winter für tausende zu einem tödlichen Verhängnis.