Lohndrücker am Werk

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Als würden nicht schon die Leiharbeiter schlecht genug bezahlt! Doch wie jetzt bekannt wurde, zahlen Netto, Kaufland und andere Supermarktketten zehntausenden Beschäftigten noch einmal 30% weniger als ihren Leiharbeitern… indem sie sie über einen sogenannten „Werkvertrag“ einstellen.
Diese Werkverträge, die an Personen oder Subfirmen vergeben werden, sind mittlerweile Gang und Gebe, nicht nur im Einzelhandel, sondern auch auf dem Bau und in der Industrie. In einem Werk wie ThyssenKruppStahl Duisburg zum Beispiel arbeiten ein paar hundert Leiharbeiter, aber über 3.000 (!) Kollegen über Werkvertrag – zu deutlich schlechteren Löhnen.
Werkverträge sind eines der vielen Beispiele, wie die Unternehmen jedes Schlupfloch, jeden Unterschied in Verträgen und Tarifen nutzen, um unsere Löhne zu drücken. Umso mehr haben alle Beschäftigten ein gemeinsames Interesse: Alle – egal bei welcher Firma, in welchem Beruf und zu welchem Vertrag sie arbeiten – müssen einen Lohn erhalten, von dem sie vernünftig leben können!