Am 21. September wurde Troy Davis, trotz einer weltweiten Kampagne gegen sein Todesurteil, in den USA hingerichtet.
Mehr als 20 Jahre verbrachte Troy Davis in der Todeszelle, obwohl mit den Jahren immer deutlicher wurde, dass er unschuldig an dem Verbrechen – dem Mord an einem weißen Polizisten – ist: Sieben von neun Zeugen haben die Aussage gegen ihn zurückgezogen und angegeben, dass sie von der Polizei unter Druck gesetzt worden waren. Materielle Beweise gab es erst recht nicht. Im Gegenteil: Neun andere haben bezeugt, dass einer der beiden, die ihre Aussage nicht zurückgezogen haben, der Täter war, der sich sogar mit der Tat gerühmt haben soll.
Doch vor 20 Jahren musste schnell ein Schuldiger gefunden werden. Seitdem haben Troy Davis, seine Familie, seine Freunde gehofft, dass die offensichtliche Unschuld seine Hinrichtung verhindern und er endlich wieder in Freiheit gelangen würde. Doch keine offizielle Stelle hat einen Finger gerührt, um ihn vor dem Tode zu bewahren – auch nicht Präsident Obama.
So wurde Troy Davis ein weiteres Opfer der barbarischen Todesstrafe. Und die ist umso barbarischer, weil man sie nie mehr rückgängig machen kann – auch wenn jemand noch so unschuldig war. Dieses staatlich organisierte Morden muss aufhören!