Als Folge der zahlreichen Krankenhaus-Schließungen ist in 11 von 31 meist ländlichen Gebieten in NRW das nächste Krankenhaus teilweise nicht mehr in 20 Minuten zu erreichen. Dabei hat NRW-Gesundheitsminister Laumann (CDU) genau das immer vollmundig versprochen. Schlaganfall-Stationen sind jetzt zum Teil sogar schon über 30 Minuten entfernt, obwohl jede Minute zählt.
Da hört sich Laumanns Ausrede nur noch höhnisch an: Die Betroffenen in den ländlichen Randgebieten NRWs können in die benachbarten Bundesländer fahren – bis zu deren nächsten Krankenhäusern wären die Strecken manchmal kürzer. Und die aus Nettetal fahren dann nach Holland?
Mit der Krankenhaus-Reform der Landesregierung, die am 1. April in Kraft tritt, müssen in den nächsten anderthalb Jahren obendrein noch zahllose weitere Stationen schließen. Dutzende weitere Krankenhäuser werden von der Landkarte verschwinden. Mit diesem Kahlschlag im Gesundheitswesen machen sie die gefährliche Unterversorgung, die jetzt schon für einige gilt, zum „Normalzustand“ – und nehmen bewusst in Kauf, dass Menschen dadurch sterben.