Erst an Weihnachten haben die VW-Bosse verkündet, dass 35.000 Arbeitende den Konzern verlassen müssen, angeblich weil die Auftrags- und Finanzlage von VW fürchterlich schlecht wäre.
Und nun – kaum einen Monat später – erfahren die Arbeiter in Wolfsburg, dass ein Teil der Produktion fast den ganzen Februar und März hindurch verpflichtende Überstunden in Form von Zusatzschichten am Samstag und Sonntag machen soll, weil… mehr Autos produziert werden müssten! Während gleichzeitig Kollegen gedrängt werden, eine Abfindung anzunehmen und zu gehen.
Ein Viertel der Arbeitsplätze vernichten – und die übrigen für weniger Geld noch mehr und vor allem noch flexibler ausbeuten: Da weiß man, wie die VW-Konzernbosse es schaffen, in der Krise 16 Milliarden Euro Gewinn zu machen.
Die Arbeitenden müssen entscheiden
Viele VW-Arbeiter haben dem Rumgeheule ihrer Konzernbosse von Anfang an nicht geglaubt. Mit Warnstreiks, die so massiv waren wie noch nie, haben sie deutlich gemacht, dass sie sich nicht erpressen lassen wollen.
Mit Transparenten und Sprechchören machten ganze Abteilungen deutlich, dass sie bereit wären, unbefristet zu streiken. Doch am Tag, bevor die Werke über Weihnachten geschlossen wurden, hatten Betriebsrat- und Gewerkschaftsführung dem krassen Angriff der VW-Bosse zugestimmt, ohne sie zu fragen.
Eigentlich sollten alle Arbeitenden, die sich wehren wollen, gemeinsam darüber diskutieren und entscheiden, ob und wie sie streiken wollen und was sie fordern. Und was gerade bei VW passiert, ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Arbeitenden dies notfalls selber in die Hand nehmen müssen.