„13 Stunden Arbeit – Null Stunden Leben“

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Als erstes Land Europas hat die griechische Regierung die Abschaffung des 8-Stunden-Tags beschlossen und erlaubt nun, bis zu 13 Stunden am Tag zu arbeiten. Fast dasselbe will Kanzler Merz auch bei uns einführen. Mit massiven Demonstrationen und Streiks quer durch die Branchen und das Land haben in Griechenland Arbeitende und Gewerkschaften mehrfach gegen diesen Angriff protestiert.

Genau wie bei uns behauptet die griechische Regierung, alles bleibe auf freiwilliger Basis. Niemand werde gezwungen, länger zu arbeiten. Allerdings lebt fast ein Drittel der Griechen nahe der Armutsgrenze, und der Mindestlohn beträgt etwa fünf Euro. Und statt die Löhne zu erhöhen bietet man den Arbeitenden nun an, freiwillig 13 Stunden arbeiten. Wie freiwillig ist es außerdem, wenn der Chef einen „bittet“, länger zu arbeiten und man Angst haben muss, entlassen zu werden, wenn man Nein sagt?

Der 8-Stunden-Tag ist eine hart erkämpfte Errungenschaft. Jahrzehntelang haben Millionen Arbeitende in vielen Ländern gekämpft, bis er nach und nach durchgesetzt wurde – in Deutschland durch die Arbeiterrevolution von 1918. Nun wird er massiv angegriffen, und zwar ebenfalls gleich in einer Reihe Länder Europas. Und wenn ihre Angriffe immer ähnlicher werden, warum nicht dann auch unser Widerstand?