Krankenhaus-Reform: Von wegen „überversorgt“

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Letzte Woche hat die Regierung ihre Krankenhaus-Reform verabschiedet, nach der in den nächsten Jahren bis zu 400 Krankenhäuser geschlossen werden sollen, ein Viertel aller Krankenhäuser in Deutschland! Nach dieser Reform dürfte es dann z.B. in ganz Niedersachsen nur noch eine einzige Kinderchirurgie geben.

Und die Regierung hat noch die Frechheit, diesen Kahlschlag als „Verbesserung“ der Gesundheitsversorgung zu präsentieren. Eine Verbesserung ist sie sicher für die privaten Krankenhaus-Konzerne, die in den verbleibenden, überfüllten Krankenhäusern noch mehr wie am Fließband arbeiten lassen und abkassieren können. Dochfür die Beschäftigten bedeutet sie noch mehr Stress und Überlastung, und für die Patienten noch längere, teilweise gefährlich lange Wartezeiten und Wege – und kaum noch Reserven an Betten insbesondere auf Intensivstationen.

Dabei haben wir erst in der Corona-Pandemie gesehen, wie wichtig das ist. Hätte es weniger Intensivbetten gegeben (wie in vielen anderen Ländern), hätten auch hier die Ärzte entscheiden müssen, wen sie behandeln können und wen sie sterben lassen müssen. Wenn wir diese Reform zulassen, wird das auch unsere Zukunft sein.

CDU und AfD zetern doch sonst immer laut über die wachsende „Unsicherheit“. Doch sie behaupten immer nur, dass die Migranten dafür verantwortlich seien – eben diese Migranten, ohne die alle unsere Krankenhäuser und Pflegeheime von heute auf morgen schließen müssten. Denn jede sechste Pflegekraft in Deutschland kommt aus dem Ausland.

Bei der Krankenhausreform hingegen haben sie weder laut geschrien noch Kampagnen dagegen gestartet. Dabei gefährdet diese Reform tatsächlich unsere Sicherheit und unser Leben.