Kanzlerin Merkel reiste kürzlich mehrere Tage nach China. Mit im Gepäck hatte sie eine Clique von Unternehmensvertretern, darunter die Vorstandschefs von VW, Siemens, der Post und der Telekom. Wie der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags anschließend berichtete, hat Merkel ihren Job gut gemacht: Sie war ein „guter Türöffner“, so dass die Unternehmer und Bankiers abseits der Kameras „in einer angenehmen Atmosphäre“ Freundschaften pflegen und Milliardenverträge abschließen konnten.
Ja, vor den Journalisten und Fernsehteams redet Merkel von Menschenrechten, gibt sich empört über die Unterdrückung von Bevölkerungsgruppen oder über die Zensur der Presse durch die chinesische Regierung. Doch hinter den Kulissen sorgt sie für ein gutes Verhältnis zu eben dieser chinesischen Regierung, damit die deutschen Konzerne möglichst viele Milliardenverträge absahnen können. Einzig für deren Interessen ist sie nämlich in der Welt unterwegs.
Merkel in China… auf Heucheltour
— Nr.39