Panama: kämpferische Streikwelle gegen Renten-„Reform“

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In Panama gibt es seit Monaten große Kämpfe gegen die Pläne der Regierung, das Rentenalter zu erhöhen und die Rentenkassen zu privatisieren.

Die Lehrer waren die ersten, die gegen diese massiven Verschlechterungen für alle Arbeitenden in den Streik getreten sind – kurz darauf gefolgt von den Arbeitern der Bananenplantagen des US-amerikanisch-schweizerische Konzerns Chiquita.

Die Plantagen-Arbeiter werden insbesondere durch den Kontakt mit den gesundheitsschädlichen Pflanzenschutzmitteln oft schon früh krank und arbeitsunfähig. Erst 2017 hatten sie erkämpft, dass Frauen bei schweren Arbeiten schon mit 54, Männer mit 58 Jahren in Rente gehen können. Und wenn sie vorher krank werden, bekommen sie eine Erwerbsunfähigkeitsrente von 80% ihres Lohns. Nun wollte die Regierung alle diese Rechte wieder abschaffen.

40 Tage  haben  die  Arbeiter  der Bananenplantagen dagegen gestreikt. Und sie haben sich durch Nichts einschüchtern lassen: Nicht einmal, als Chiquita allen 5.000 Saisonarbeitern und 1.500 der 6.500 Festangestellten kündigte. Sie haben weitergestreikt, bis die Regierung letztlich einknickte und ihre 2017 erkämpften Rechte wieder eingeführt hat.

Ermutigt durch deren Erfolg haben nun auch weitere Berufsgruppen, weitere Regionen sowie indigene Gemeinden den Kampf aufgenommen und Straßenbarrikaden errichtet. Auch die Arbeiter der Bananenplantagen sind wieder dabei, die nun für die Wiedereinstellung der Entlassenen kämpfen. Die Regierung hat 1.300 Einsatzkräfte und paramilitärische Einheiten in die Aufstandsregionen geschickt, um die Streiks und Straßenblockaden aufzulösen – bislang ohne Erfolg.

Der Kampf geht weiter. Und er macht deutlich, dass die Arbeitenden sich die in vielen Ländern geplanten Angriffe auf die Rente nicht einfach so gefallen lassen müssen.