Die Ankündigungen von Thyssenkrupp sind eine regelrechte Kriegserklärung an die Arbeiterinnen und Arbeiter: Mehrere Anlagen sollen geschlossen werden, von den 27.000 Arbeitsplätzen sollen 5.000 vernichtet und 6.000 in Subfirmen (mit schlechteren Bedingungen) ausgelagert werden. Es betrifft also fast jeden zweiten Arbeitsplatz!
Und dann stellt sich der Vorstand von Thyssenkrupp noch hin und erklärt, dies alles geschehe einzig zur Sicherung der Zukunft und der Arbeitsplätze von morgen.
Empört blockierten am nächsten Vormittag 150 Azubis spontan eines der zentralen Werkstore und ließen zwei Stunden lang kein Fahrzeug rein oder raus. Die Polizei versuchte ihnen zu erklären, dass ihre Aktion „nicht rechtens“ sei und sofort beendet werden müsse.
Tausende Arbeitende zu entlassen, das ist rechtens – aber sich dagegen zu wehren nicht? Das sahen die Azubis anders. Sie blieben, überzeugt, dass man diesen krassen Angriff nicht stillschweigend hinnehmen darf.
Sie wissen, warum sie Angst vor uns Arbeitern haben
Die Polizei war übrigens schon vor der Protestaktion da. Vorsorglich hatte sie sich vom frühen Morgen an mit mehreren Einsatzfahrzeugen vor dem Werksgelände postiert. Offensichtlich hatte die Werksleitung Sorge, wie die Stahlarbeiter auf die Stellenvernichtungspläne reagieren würden.
Die Kapitalisten sind sich (im Gegensatz zu uns Arbeitern) sehr bewusst, dass ihre brutalen Angriffe und ihre Arroganz irgendwann zu Wutausbrüchen und spontanen Kämpfen der Arbeiterinnen und Arbeitern führen werden. Und vor diesem Moment fürchten sie sich – zu Recht!