Bei TikTok in Berlin streiken seit dem Sommer immer wieder 150 Arbeitende gegen Entlassungen und Niedriglöhne. Sie sind die sogenannten „Content Moderatoren“, die jeden Tag bis zu 1.000 Videos mit Gewaltszenen, Kinderpornografie, Suiziden und ähnlichem gucken, rechtlich bewerten und unter Umständen sperren müssen, bevor sie auf TikTok kommen.
Doch um Geld zu sparen, will TikTok nun einen Teil der Beschäftigten entlassen und sie durch KI ersetzen – obwohl sie wissen, dass die KI einen Teil der gewalttätigen und menschenverachtenden Inhalte nicht erkennt und diese künftig ins Netz gelangen. Die verbliebenen Beschäftigten will TikTok außerdem zwingen, in eine Subfirma zu wechseln, wo sie die psychisch harte Arbeit zu noch schlechteren Löhnen machen sollen.
Womit TikTok nicht gerechnet hatte: Seit dem Sommer streiken die 150 Betroffenen immer wieder dagegen – was es in einem vergleichbaren Unternehmen in Deutschland bislang noch nie gab, wo jeder vor seinem PC sitzt und oft sehr vereinzelt ist. Obendrein kommen viele aus dem Ausland und ihr Visum ist an die Arbeit geknüpft. TikTok hatte ihnen sogar versucht einzureden, sie würden ihr Visum verlieren, wenn sie sich gewerkschaftlich organisieren würden, von Streik ganz zu schweigen.
Doch da hat TikTok eindeutig… die menschliche Intelligenz und Kommunikation seiner Arbeiter*innen unterschätzt.
