Die so gelobte Erklärung vereinzelter Reicher, sie wären bereit, auch mal ein bisschen mehr Steuern zu zahlen, hat vielen Leuten vor allem eins klar gemacht: Dass es mittlerweile fast eine Million Millionäre in Deutschland gibt und dass die obendrein immer weniger Steuern zahlen. Man hat für sie in den letzten 15 Jahren die Vermögenssteuer abgeschafft und ihnen diverse andere Steuern gesenkt: die Erbschaftssteuer, den Spitzensteuersatz,…
Würden diese Reichen auch nur so viel Steuern zahlen wie vor 15 Jahren, wären rund 50 Milliarden Euro mehr in der Staatskasse. Stattdessen sind die Reichen immer reicher geworden.
Es ist also kein Schicksal, dass es uns immer schlechter gehen muss. Es ist eine Frage der Entscheidung, für wen der Reichtum der Gesellschaft verwendet wird: für die Kapitalisten – oder für uns.
Doch trotz der netten Auftritte im Fernsehen hat wohl keiner die Illusion, dass sie uns diesen Reichtum freiwillig, aus Nächstenliebe oder Sorge um das Allgemeinwohl geben werden. Die Arbeitenden werden sich das Geld von den Reichen holen müssen und kontrollieren, dass es endlich im Interesse der Bevölkerung eingesetzt wird. Dann kann sich unser Leben von heute auf morgen grundlegend verändern.