Bundeswehr: Wenn das Kanonenfutter fehlt

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Für hunderte Milliarden wird die Bundeswehr nun hochgerüstet. Nur hat sie gar keine Soldaten für die ganzen Panzer und Kampfflugzeuge. Deren Anzahl ist im letzten Jahr sogar weiter gesunken.

Dabei hatte die Bundeswehr sich ins Zeug gelegt, um mit Werbekampagnen in Schulen, Einkaufszentren und auf Plakaten junge Leute dafür zu begeistern, ein „Held“ zu werden. Doch offensichtlich konnten sie nicht viele junge Leute davon überzeugen, dass es eine Heldentat ist, auf Befehl der Regierung Menschen in anderen Ländern tot zu schießen… und dabei in Wahrheit die Interessen der Reichen und Konzerne zu verteidigen.

Selbst von denen, die die Bundeswehr gewinnen konnte, hat mehr als jeder Vierte innerhalb der ersten 6 Monate wieder Reißaus genommen. Nachdem die Rekruten spätestens dort erfahren haben, wie real angesichts der zunehmenden Krisen und Kriegen die Gefahr ist, ihr Leben zu verlieren.

Und nachdem sie den Alltag in einer Armee kennengelernt haben: den Drill, die systematischen Schikanen der Vorgesetzten, ganz besonders wenn man nicht hundertprozentig ihrem Bild eines „harten Mannes“ entspricht, dazu rassistische Anfeindungen, Nazis auf der Stube, Übergriffe auf Frauen – und nicht zuletzt, dass sie allen Befehlen von Vorgesetzten blind gehorchen müssen, egal wie widerwärtig oder absurd diese sind. Sie erleben hautnah ein Abbild der wahren Werte und gesellschaftlichen Verhältnisse, die die Bundeswehr (auch) im Krieg verteidigt.