Momox: Streik gegen die Angst

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Minutengenaue Kontrollen der Pausen- und Toilettenzeiten, Niedriglöhne, Entlassung von krank geschriebenen Arbeitern, immer mehr Arbeitsverträge, die nur auf drei Monate befristet sind: Das sind die Arbeitsbedingungen in den Lagern des Online-Händlers Momox.

Dagegen haben Kolleginnen und Kollegen in dem Leipziger Lager nun zum ersten Mal in ihrem Leben gestreikt.

Damit hatten die Bosse von Momox nicht gerechnet. In dem Lager, in dem 1.200 Leute arbeiten, haben sie ganz bewusst mehrheitlich Arbeiter eingestellt, deren Aufenthaltsgenehmigung davon abhängt, ob sie Arbeit haben – und die sich sprachlich nur schwer untereinander verständigen können.

Umso mehr sind die Streikenden stolz darauf, dass sie den Mut gefasst haben sich zu organisieren und bereits zwei Mal zu streiken. Wie einer der Streikenden es ausdrückte: “Wir sprechen mit Händen und Füßen. Trotzdem finden wir Wege, uns zu verstehen. Heute sind wir alle zusammengekommen.”