Rubriken: Aus dem Ruhrgebiet
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Aus den Augen, aus dem Sinn
— Nr.17Seit 2005 wurden im Ruhrgebiet 22.000 neue „Firmen“ gegründet. Fast alle sind 1-Mann-Betriebe, die zum Beispiel „haushaltsnahe Dienstleistungen“ anbieten. Mehr neue Firmen… weil mehr Menschen arbeitslos sind? Ja, in der Tat: Denn für viele wird die eigene „Firma“ der letzte Strohhalm, mit dem sie sich vor der Langzeitarbeitslosigkeit zu retten versuchen. Schon der Begriff „Firma“…
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Schulen in Essen: Nicht nur Schüler fehlen
— Nr.17Verdreifacht hat sich in den letzten drei Jahren die Zahl der Eltern in Essen, die Strafe zahlen sollen, weil ihre Kinder die Schule schwänzen – und zwar bis zu 1000 Euro. Die Politik hat entschieden, Eltern konsequent dafür zu bestrafen, dass ihre Kinder der Schule fernbleiben. Die Eltern, die morgens meist selber zur Arbeit müssen,…
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Essener Jobcenter: unmögliche Wartezeiten
— Nr.17Wer vor einem Jahr in der Krise arbeitslos geworden ist, muss in Essen teilweise 1-2 Monate lang von Lebensmittelgutscheinen leben. Der Grund: Nach einem Jahr ist man „Langzeitarbeitsloser“ und rutscht sofort in HartzIV. Das Essener Jobcenter jedoch braucht bis zu zwei Monaten, um die Anträge auf HartzIV zu bearbeiten. So lange bekommen die Betroffenen kein…
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Frauen(häuser) in Not
— Nr.17Für viele Frauen, die von ihren Ehemänner misshandelt werden, ist das Frauenhaus oft die einzige Zufluchtsstätte. Doch 147 Frauen musste das Frauenhaus in Essen im letzen Jahr abweisen, weil kein Platz für sie da war. Landesweit erging es über 5.000 Frauen so. Das sind die menschlichen Dramen, die hinter den nackten Zahlen der Sparpläne der…
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Alles Gute geht nach oben
— Nr.16Jede zweite Stelle will die Stadt Essen in den nächsten 10 Jahren nicht neu besetzen. 1500 Arbeitsplätze sollen so vernichtet werden. Das bedeutet mehr Arbeit für die Übriggebliebenen, noch weniger Arbeitsplätze für die Jugend und schlechteren Service für alle Einwohner. Wie in den Betrieben, so in den Städten: Gespart wird immer am falschen Ende, nämlich…
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Leere Tische, volle Tafeln
— Nr.16Die Essener Tafeln sind völlig überlastet. Sie können „nur“ 10.000 Bedürftige pro Woche mit Lebensmittelspenden versorgen. Aber es kommen viel mehr. Im Herbst mussten sie daher für 6 Wochen die Aufnahme Neuer verweigern. Und jetzt haben sie die Zeit, während der man Hilfe von den Tafeln bekommen kann, auf ein Jahr begrenzt. Doch was macht…
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Gewinne tanken, Jobs verbrennen
— Nr.16Der Ölkonzern BP will 340 Arbeitsplätze in der Raffinerie in Gelsenkirchen vernichten, weitere 200 in Bochum. Und das, während BP allein in den 3 Monaten Juli-September 2009 gute 5 Milliarden Dollar Gewinn gemacht hat. Bei Unternehmen, die Gewinne machen, müssen Entlassungen verboten werden!
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Horror-Sparpläne zu Halloween
— Nr.14Die Schließung von bis zu 15 Schulen, von 8 Lehrschwimmbecken, drastische Kürzungen bei den Kindergärten, den Bibliotheken, Personalabbau… die Liste der Grausamkeiten der Stadt Bochum ist lang. Und die anderen Ruhrgebietsstädte drohen dem Bochumer Beispiel zu folgen. Alle Städte sind haushoch überschuldet, und jetzt kommt noch die Krise hinzu. Doch es gibt keinen Grund, warum…
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Mangelerscheinungen
— Nr.14Wer in den ärmeren Stadtteilen im Ruhrgebiet einen Facharzt braucht, kann lange warten… oder lange fahren. Im Essener Norden zum Beispiel muss sich ein Kinderarzt um 2.000 Kinder kümmern, im reicheren Süden nur um 1.100. Und was bedeutet es erst für ältere Menschen, wenn es in einem dicht besiedelten Stadtteil wie Essen-Altendorf keinen einzigen Orthopäden…
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Kolektor (Ex-Widia) Essen: Proteste gegen 18 Entlassungen
— Nr.14Mit 4 Protestversammlungen haben sich bis zu 80 Arbeiter von Kolektor in den letzten Wochen gegen die Entlassung von 18 der 200 Beschäftigten gestellt. Zwei Mal besetzten sie während der Verhandlungen das Gebäude der Geschäftsleitung und machten lautstark deutlich: „Solange ihr über unsere Zukunft verhandelt, bleiben wir hier… und stehen die Maschinen still.“ In der…