Rubriken: Aus dem Ruhrgebiet

  • Netto ist nicht nett – wir auch nicht

    — Nr.

    182 Beschäftigte der Essener Netto-Filialen haben, von Verdi unterstützt, mit einer Unterschriftenaktion gegen ihre Arbeitsbedingungen protestiert. Mit der Stoppuhr werden die Verkäuferinnen an der Kasse kontrolliert, wie schnell sie arbeiten. Und wer das vorgeschriebene Tempo nicht schafft, wird unter Druck gesetzt. Auch ohne diese Schikanen steigt der Druck schon genug, weil Netto – dessen Konzernmutter…

  • Ein Leser schreibt: Chemiepark Marl – (k)ein Bedarf!

    — Nr.

    Nach meiner Ausbildung zum Chemietechniker dachte ich, ich könnte im Chemiepark Marl (Kreis Recklinghausen), wo 30 Unternehmen mit 10.000 Beschäftigten auf einem Gelände sitzen, einen Job kriegen – wo sie doch alle von „Fachkräftemangel“ reden. Aber Fehlanzeige! Egal bei welchem Unternehmen ich mich meldete, überall hieß es – wenn man sie denn mal erreichte: „Wir…

  • Arbeiten ohne Lohn? Nicht mit uns!

    — Nr.

    Mehrere Wochen im Juli haben 50 polnische Bauarbeiter am Uniklinikum Essen das Gebäude der Psychiatrie saniert. Doch nach der ersten Woche, nach der die Baufirma ihnen 150 Euro in die Hand gedrückt hat, haben sie keinen Cent mehr gesehen. Solche Ausbeutung ist Standard auf den Großbaustellen. Die Subfirmen setzen auf die Isolation der meist osteuropäischen…

  • Weniger Lehrer an den Schulen

    — Nr.

    NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat wieder verkündet: „Es werden keine Lehrerstellen eingespart“. Auf dem Papier stimmt das. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Das neue Schuljahr hat begonnen – und überall fehlen Lehrer. Denn die Stellen sind zwar offiziell da, werden aber einfach nicht besetzt. Es gibt Gesamtschulen wie im Duisburger Norden, wo seit Jahren…

  • Kein Unterricht in einer Baustelle!

    — Nr.

    Plötzliche Löcher im Schulhof, fehlende Einrichtung, nicht-schließbare Türen, offen zugängliche Baustelle, Baulärm und Schmutz, Klebstoffausdünstungen, der Geruch von frischer Farbe und Kopfschmerzen… so fängt das neue Schuljahr für Kinder und Lehrer an der Tiegelschule und der Nordviertel-Grundschule an, die mit Beginn dieses Schuljahres zusammengelegt wurden und dafür in ein größeres Gebäude (die ehemalige Hauptschule Beisingstraße)…

  • Nach der Explosion der Chemiefabrik in Marl: Für die Arbeiter geht der Druck weiter

    — Nr.

    Drei Monate ist die Explosion bei Evonik im Chemiepark Marl her, bei der zwei Arbeiter zu Tode kamen. Doch für die Arbeiter der Chemiefabrik ist es noch lange nicht vorbei. Erst wurden sie wochenlang immer und immer wieder von den verschiedenen Chefetagen befragt: Was genau passiert sei, ob sie nicht doch was gesehen hätten… Alle…

  • Unser sozialer Arbeitgeber Krupp

    — Nr.

    Plötzlich und unerwartet hat die Geschäftsführung des Krupp-Kranken-hauses am Mittwoch, den 30. Mai, die 36 Beschäftigten der Küche zusammengerufen und ihnen gesagt, dass sie ab dem nächsten Tag (!) nicht mehr zur Arbeit kommen bräuchten. Die Küche werde ab sofort von einer Fremdfirma betrieben. Das sei billiger für das Krankenhaus… wohl nicht zuletzt, weil die…

  • Besser gemeinsam streiken als gespalten arbeiten

    — Nr.

    Am 8. Mai demonstrierten auch in Essen 400 Arbeiter mehrerer Metallbetriebe für 6,5% mehr Lohn. Die gute Stimmung auf der Demo war kaum zu überhören. Die Beschäftigten von Widia und Kolektor machten den Warnstreik auch zu einer Protest-Demonstration für die Festeinstellung ihrer befristeten Kollegen. Bei Kolektor zum Beispiel werden seit 2009 immer mehr feste Arbeitsplätze…

  • E.ON macht Schule

    — Nr.

    Erst hat es E.ON vorgemacht, jetzt macht Hochtief es nach: Sie kaufen ein Grundstück von der Stadt Essen und lassen sich dann die Hälfte des Kaufpreises zurückzahlen. Sie nutzen einen Trick im Kaufvertrag, mit dem sie das Geld zurückfordern können, wenn die Erschließung und Bebauung des Grundstücks teurer wird als geplant. 1,2 Millionen Euro kriegt…

  • Wohnen im Kühlschrank

    — Nr.

    200 Mieter in Essen-Steele – darunter ältere Leute und Familien mit Kindern – mussten eine Woche lang in ungeheizten Räumen leben, während es draußen bis zu minus acht Grad kalt war. Wie sie konnten, versuchten sie zum Teil mit Fön und Backofen irgendwie etwas Wärme in die Wohnung zu bekommen. Die Stromrechnung lässt grüßen. Statt…