Rubriken: Aus dem Ruhrgebiet

  • Ausländerbehörde Essen: Endlos-Warteschleife

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    Seit Jahren ist die Essener Ausländerbehörde völlig überlastet. Der nächste Termin? Frühestens in einigen Monaten. Berge von Anträgen, die erst nach einem Jahr bearbeitet werden. Telefonische Warteschleifen, in denen man drei bis vier Stunden hängt… Für die Beschäftigten dort ist dieser extreme Personalmangel eine Katastrophe – und noch viel mehr für die Migranten, deren ganzes…

  • Streik gegen Ruhrbahn-Sparpläne

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    Am Morgen des 13. Juni haben die Beschäftigten der Ruhrbahn kurzfristig den Bus- und Bahnverkehr lahmgelegt und damit ihre Chefs, die Stadtspitzen von Mülheim und Essen, überrumpelt. Mit ihrer mehrstündigen Arbeitsniederlegung protestierten sie gegen die Sparpläne der Stadt Mülheim, das Angebot bei Bus und Bahn um 30% (!) zurückzufahren und so 7 Millionen Euro einzusparen.…

  • Bergbau: Eine Tradition von Solidarität und Klassenkampf

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    Im Dezember wurde in der Bottroper Zeche Prosper-Haniel symbolisch das letzte Stück Steinkohle gefördert, mit dem die Steinkohleförderung in Deutschland zu Ende geht. Viele haben bei der Gelegenheit daran erinnert, dass die Zechen auch ein Ort waren, an dem viele Nationalitäten zusammenarbeiteten, ein Ort der Solidarität der Arbeiter. In der Tat haben die harten Arbeitsbedingungen…

  • Essen: Ein Krankenhaus für die halbe Stadt?

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    Die Contilia GmbH, der in Essen alle katholischen Krankenhäuser gehören, hat angekündigt, im Essener Norden zwei Krankenhäuser zu schließen. In der gesamten Nordhälfte der Stadt (der bevölkerungsreicheren und vor allem deutlich ärmeren Hälfte) gibt es dann nur noch ein einziges Krankenhaus – gegenüber 10 Krankenhäusern in der südlichen Hälfte! Obwohl die Zahl der Patienten sogar…

  • Post: Privates Chaos

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    In der Postfiliale in Essen-Werden wurde so viel Personal abgebaut, dass nur ein oder zwei Angestellte krank werden müssen – und schon muss die Filiale tagelang schließen. Die Folge: Anwohner kamen zum Teil eine Woche lang nicht an ihre Einschreiben oder Pakete, darunter bestellte Medikamente. Aber es geht noch weiter: Die Post selber hat gar…

  • St. Josef-Krankenhaus (Essen): Nein zu 39 Kündigungen!

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    39 Arbeiterinnen und Arbeiter, die im St. Josef-Krankenhaus (Essen-Werden) in der Küche arbeiten, haben erfahren, dass sie entlassen werden. Das Uniklinikum Essen hat vor einigen Jahren das St. Josef-Krankenhaus aufgekauft und jetzt beschlossen, die Küche dort zu schließen. Stattdessen soll das Essen von einer privaten Firma angeliefert werden, deren Arbeiter zu wesentlich schlechteren Löhnen und…

  • Eine Leserin schreibt: Nur schlechte Gesetze dürfen bleiben

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    Ich bin seit zehn Jahren Krankenschwester am Essener Uniklinikum. Doch wie die meisten meiner Kolleginnen habe ich dort keinen Arbeitsvertrag, sondern bin Vereinsmitglied bei der Schwesternschaft vom Deutschen Roten Kreuz und werde von ihr an das Klinikum ausgeliehen. Bei der Einstellung hat man mir gesagt, dies wäre die einzige Möglichkeit, um als Krankenschwester am Klinikum…

  • Briefkastenfirma BASF?

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    Steueroasen, da denkt man an ferne Inseln. Doch eine Steueroase ist direkt vor unserer Haustür: die Stadt Monheim bei Leverkusen. Sie hat einen der niedrigsten Steuersätze in ganz Deutschland. Und deshalb haben vor allem zahlreiche Chemiekonzerne Firmensitze offiziell nach Monheim verlagert. Oxea hat seinen Hauptsitz hierhin verlagert, Bayer, BASF und Henkel den Sitz von gleich…

  • Essen: CDU hilft den Immobilien-Bossen

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    Mehrere Parteien im Rat der Stadt Essen hatten ein Gesetz vorgeschlagen, dass bei allen Neubau-Projekten zukünftig mindestens ein Drittel Sozialwohnungen dabei sein müssten. Denn es gibt nur noch 6% Sozialwohnungen! 1990 waren es noch 29%. Und der Mangel an halbwegs vernünftigen, bezahlbaren Wohnungen wird immer größer. Sogar mit einem solchen Gesetz würde die Zahl der…

  • Wellpappe Gelsenkirchen: „Nein, Wir bleiben nicht zuhause“

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    Noch am Freitag hatte die Geschäftsführung der Gelsenkirchener Wellpappe Überstunden angekündigt. Und drei Tage später erhalten alle 96 Arbeiter einen Brief: Sie bräuchten nicht mehr zur Arbeit kommen. Das Werk sei geschlossen und Lohn gäbs ab November auch nicht mehr. Womit die Geschäftsführung nicht gerechnet hatte: Die Arbeiter warteten nicht zu Hause ab, sondern organisierten…